Das bei Neurodermitis eingesetzte Arzneimittel Dupixent® von Sanofi Genzyme erhält den 24. Innovationspreis der Pharmazeutischen Zeitung (PZ). In dem Präparat ist der erste bei der Hauterkrankung Neurodermitis zugelassene Antikörper enthalten: Dupilumab. Auf dem Fortbildungskongress Pharmacon in Meran verkündete Sven Siebenand, stellvertretender Chefredakteur der PZ, das Ergebnis. Insgesamt 35 neue Arzneistoffe aus dem Jahr 2017 standen der siebenköpfigen Jury – bestehend aus Hochschulprofessoren des Faches Pharmazie und Offizinapothekern – zur Auswahl. Zudem hatten alle Apotheker in Deutschland die Möglichkeit, sich auf der Website der PZ an der Wahl des innovativsten Arzneistoffes zu beteiligen.

Insgesamt elf Substanzen aus dem Jahr 2017 erfüllen die Anforderungen an eine Sprunginnovation. „Ihr Einsatzgebiet ist breit gefächert“, betonte Siebenand. Neben drei neuen Wirkstoffen zur Behandlung unterschiedlicher Leukämieformen befänden sich darunter auch zwei Arzneistoffe zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis sowie ein erstes Medikament zur Behandlung einer schweren neuromuskulären Erbkrankheit. Am meisten überzeugte schließlich das Innovationspotenzial des Antikörpers Dupilumab.

Die atopische Dermatitis ist eine chronisch entzündliche Hauterkrankung, die für die Betroffenen eine enorme Belastung darstellt und viele Bereiche des Lebens beeinträchtigt. „Anders als bei Psoriasis, wo in den vergangen­en Jahren zahlreiche Antikörper zur zielgerichteten Therapie auf den Markt gekommen sind, hat es in den vergangenen Jahren bei der Neurodermitis keine nennenswerten Fortschritte gegeben“, sagte Siebenand. Die Markt­einführung von Dupilumab, dem ersten Antikörper zur Behandlung der Neurodermitis, sei daher sehr zu begrüßen. Insbesondere die Ergebnisse des umfangreichen Studienprogramms mit sechs Phase-III-Studien überzeugten. „Der neue Antikörper lindert den Juckreiz von Patienten, bessert das Hautbild und verfügt über ein günstiges Sicherheitsprofil.“

Die Wahl fiel auch aufgrund des neuen Wirkkonzeptes auf Dupilumab. „Es steht erstmals ein Immuntherapeutikum zur Verfügung, das gezielt in den Pathomechanismus der Neurodermitis eingreift“, informierte Siebenand. Denn Dupilumab hemmt sowohl den Interleukin-4- als auch den Interleukin-13-Signalweg. Last but not least trugen die Aussicht auf die Ausweitung des Anwendungsgebietes auf den pädiatrischen Bereich, mögliche Zulassun­gen bei anderen Erkrankungen und das positive Ergebnis der frühen Nutzenbewertung durch das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen dazu bei, dass Dupilumab als Sieger auserkoren wurde.

Professor Dr. Jochen Maas, Geschäftsführer Forschung & Entwicklung der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, nahm den Preis in Meran entgegen und freute sich über die Auszeichnung. „Die Zulassung des Antikörpers bestätigt unseren Ansatz, Menschen mit hohem medizinischem Bedarf Zugang zu innovativen neuen Therapien zu verschaffen. Die Markteinführung von Dupixent ist ein Meilenstein in der Therapie der atopischen Dermatitis“, betonte Maas.

Die PZ ist die Zeitschrift der Apotheker in Deutschland. Sie wendet sich vor allem an Apotheker in öffentlichen Apotheken, im Krankenhaus, in der pharmazeutischen Industrie, in der Verwaltung und dem öffentlichem Dienst. Sie informiert über alle für die Berufsgruppe relevanten Entwicklungen in Pharmazie, Medizin, Wirtschaft und Gesundheitspolitik. Herausgeber ist die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Die PZ erscheint in der Avoxa Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH, einem Tochterunternehmen der ABDA.

PZ-Innovationspreis 2018

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Pressemitteilung
Foto zur Preisverleihung (copyright: PZ/Alois Müller)
Bildunterschrift: Professor Dr. Jochen Maas (re), Geschäftsführer Forschung & Entwicklung der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, und Sven Siebenand (li), stellvertretender Chefredakteur der PZ, bei der Übergabe des PZ-Innovationspreises.