Das bei Blutkrebs eingesetzte Medikament Kymriah® von Novartis Pharma GmbH erhält den 25. Innovationspreis der Pharmazeutischen Zeitung (PZ). Bei dem Präparat handelt es sich um das erste CAR-T-Zelltherapeutikum, das in Deutschland für die Behandlung von akuter lymphatischer B-Zell-Leukämie (ALL) sowie von diffus großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL) auf den Markt kam. Auf dem Fortbildungskongress pharmacon in Meran verkündete PZ-Chefredakteur Sven Siebenand das Ergebnis. Insgesamt 33 neue Arzneistoffe aus dem Jahr 2018 hatten der siebenköpfigen Jury – bestehend aus Hochschulprofessoren des Faches Pharmazie und Offizinapothekern – zur Auswahl gestanden. Zudem hatten alle Apotheker in Deutschland die Möglichkeit, sich auf der Website der PZ an der Wahl des innovativsten Arzneistoffes zu beteiligen.

 

 

 

 

 

Dr. Katja Schmidt, Head Market Access & Public Affairs bei Novartis Pharma in Deutschland,
und PZ-Chefredakteur Sven Siebenand bei der Übergabe des PZ-Innovationspreises in Meran.

Foto: PZ/Alois Müller

Von den im Jahr 2018 neu auf den Markt gekommenen Substanzen erfüllten insgesamt 14 die Anforderungen an eine Sprunginnovation. Deren Einsatzgebiet ist breit gefächert. Neben einigen neuen Wirkstoffen gegen seltene Erkrankungen, befinden sich darunter auch der erste Antikörper für die Migräneprophylaxe und ein erster Antikörper für die Hämophilie-A-Behandlung. Am meisten überzeugte schließlich das Innovationspotenzial von Tisagenlecleucel (Kymriah®).

CAR-T-Zelltherapeutika zählen zu Arzneimitteln für neuartige Therapien. Dabei steht die Abkürzung CAR für chimärer Antigen-Rezeptor. Bei der individualisierten Therapie mit CAR-T-Zellen werden patienteneigene T-Zellen mit einem neuem Genkonstrukt ausgestattet, sodass Krebszellen besser erkannt und in den Zelltod geschickt werden können.

Die Therapie mit CAR-T-Zellen vereint die Merkmale von drei innovativen Therapieformen: Immun-, Zell- und Gentherapie. „Insbesondere die positiven Ergebnisse der Zulassungsstudien führten zu der Auszeichnung“, sagte Siebenand. Die Einführung der CAR-T-Zelltherapie bedeute für bestimmte Blutkrebspatienten einen Meilenstein. Das betreffe unter anderem auch Kinder, die an akuter lymphatischer B-Zell-Leukämie (ALL) erkrankt sind.

Die Wahl fiel auch aufgrund des richtungsweisenden Wirkkonzeptes auf Kymriah. Die Jury ist davon überzeugt, dass von der CAR-T-Zelltherapie zukünftig noch einiges zu erwarten ist, etwa in der Behandlung solider Tumoren oder bei der Therapie bestimmter Autoimmunerkrankungen.

Dr. Katja Schmidt, Head Market Access & Public Affairs bei Novartis Pharma in Deutschland, nahm den Preis in Meran entgegen und freute sich über die Auszeichnung. „Novartis will neue Wege finden, um Menschen zu einem längeren und besseren Leben zu verhelfen. Die Markteinführung von Kymriah bestätigt unseren Ansatz, Menschen mit hohem medizinischem Bedarf Zugang zu innovativen Therapien zu verschaffen“, betonte Schmidt.

 

Die PZ ist die Zeitschrift der Apotheker in Deutschland. Sie wendet sich vor allem an Apotheker in öffentlichen Apotheken, im Krankenhaus, in der pharmazeutischen Industrie, in der Verwaltung und dem öffentlichem Dienst. Sie informiert über alle für die Berufsgruppe relevanten Entwicklungen in Pharmazie, Medizin, Wirtschaft und Gesundheitspolitik. Herausgeber ist die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V. Die PZ erscheint in der Avoxa – Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH, einem Tochterunternehmen der ABDA.

 

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